Logopädie für Erwachsene

Sprach- und Sprechstörungen

Sprachstörungen

Eine Sprachstörung kann dabei recht unterschiedlich ausgeprägt sein. In einigen Fällen bildet sie sich schnell weitgehend zurück, in anderen Fällen kann sie die Betroffenen stark beeinträchtigen. Beispielsweise kommt es zu Wortfindungsstörungen, Schwierigkeiten bei der Satzbildung oder auch Problemen beim Lesen und Schreiben. Gerade in so einem Falle brauchen die Patienten meistens ein zielgerichtetes Sprachtraining. Auf diese Weise kann ihnen geholfen werden, ihre Fähigkeiten wieder zu aktivieren und zu verbessern. Die Logopädin/der Logopäde geht dabei besonders intensiv auf die persönlichen Wünsche und individuellen Therapieziele der Patient:innen ein. So sollen die Betroffenen möglichst schnell und gut wieder in ihren Alltag zurückfinden.

Sprechstörungen

Eine Sprechstörung (Dysarthrie oder Sprechapraxie) zeigt sich hingegen etwas anders. Das Sprechen und die Atmung sind häufig erschwert und die Deutlichkeit der Aussprache ist eingeschränkt. Gerade, wenn lange oder nach längerer Sprechpause wieder gesprochen wird, ist die Atmung oft unkoordiniert und die Sprechweise eingeschränkt. Dies löst bei vielen Patient:innen oft einen hohen Leidensdruck aus. Im Falle einer Sprechstörung arbeiten die Logopäd:innen intensiv daran, den Betroffenen das Sprechen zu erleichtern und ihre Verständlichkeit zu verbessern.

Ebenso in Folge von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, MS, Demenz etc. kann es zu Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen kommen. Um die vorhandenen Fähigkeiten infolgedessen möglichst lange zu erhalten und zu verbessern, kann eine frühestmögliche logopädische Behandlung wichtig sein. Auf diesem Wege sollen auch Schwierigkeiten bestmöglich kompensiert werden.

Schluckstörungen

Als Schluckstörung werden grundsätzlich Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, beim Nahrungstransport in den Magen und Störungen des eigentlichen Schluckaktes bezeichnet. Diesbezüglich kann in der logopädischen Behandlung Abhilfe geschaffen werden. Wo genau dabei die Schwierigkeit lokalisiert ist, kann sehr unterschiedlich sein. So kann die Schluckstörung zum Beispiel durch organische Veränderungen im Mund- oder Halsbereich oder ein muskuläres Ungleichgewicht entstehen. Teilweise sind jedoch auch Hirnschädigungen ursächlich. In vielen Fällen treten Schluckstörungen beispielsweise nach Schlaganfällen, schweren Unfällen oder durch neurodegenerative Erkrankungen (Demenz, Multiple Sklerose, Parkinson, etc.) auf.

Einige Patient:innen bemerken jedoch auch ohne zugrundeliegende Erkrankungen mit zunehmendem Alter eine Veränderung bzw. Verschlechterung des Schluckens. Diese Veränderungen sind nicht ungewöhnlich und können ebenfalls durch verschiedene Übungen beim Essen verbessert werden.

  • Sie müssen sich beim Essen häufig räuspern oder husten
  • Kloßgefühl im Hals, evtl. besonders nach dem Essen
  • Es fühlt sich für Sie an, als würde die Nahrung Ihnen förmlich im Halse stecken bleiben; sie scheint nur sehr langsam herunterzurutschen
  • Wenn Sie etwas gegessen oder getrunken haben, klingt Ihre Stimme rau und kratzig oder „gurgelnd“
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Vermehrte Verschleimung und Sodbrennen
  • Nahrungsreste verbleiben nach dem Essen im Mundraum zurück oder fließen sogar in den Nasen- oder Mundraum zurück
  • häufiges Würgen bis hin zum Übergeben während und nach dem Essen
  • deutliche Gewichtsabnahme
  • immer wieder auftretenden bronchiale Infekte bis hin zu Lungenentzündungen
  • Sie benötigen sehr viel Zeit für eine Mahlzeit

Mit verschiedenen Tests und Diagnostiken, kann die Logopädin herausfinden, ob eine Schluckstörung vorliegt und wie schwer diese evtl. ausgeprägt ist. Diesen Befundungen sollten im Idealfall schon von Ärzt:innen durchgeführte bildgebende Befunde zugrunde liegen. Im weiteren Therapieverlauf wird in der Regel die Nahrungsaufnahme der Betroffenen angepasst, sodass ein mögliches Verschlucken (Aspirieren) vermieden werden kann. Außerdem werden verschiedene Schlucktechniken und Haltungsänderungen besprochen und geübt, um die Nahrungsaufnahme „sicherer“ zu gestalten. Ein weiterer Teil der Therapie besteht aus Muskelübungen sowie Stimulationen der zum Schlucken benötigten Nerven und Muskeln.

Stimmstörungen

Eine Stimmstörung bezeichnet grundsätzlich eine vorliegende Störung der Stimm- oder Atemfunktion. Diese kann beispielsweise im Rahmen einiger Sprechstörungen (Dysarthrien, Parkinson etc.) aber auch isoliert aufgrund von anderen Ursachen auftreten. Dazu zählen zum Beispiel verschiedenen Stimmlippen- oder Nervenlähmungen, organische Veränderungen des Kehlkopfes oder auch eine Überanstrengung der Stimme.

  • Die Tonlage, in der Sie sprechen kann, verändert sein (höher oder tiefer als normal, bzw. als Sie sich wohlfühlen)
  • Der Stimmklang hört sich verändert an (heiser, rau, behaucht…)
  • Ihre Stimme bricht teilweise oder Sie sind im schlimmsten Falle gänzlich tonlos (Aphonie)
  • stimmlich sind Sie kaum belastbar; schon nach kurzer Sprechzeit zeigen sich oben genannte Symptome oder sie haben Halsschmerzen
  • Beim Atmen reicht die Luft scheinbar nicht aus, um längere Sätze oder Phrasen am Stück zu sprechen
  • Im Halsbereich sind Missempfindungen wie Halskratzen, Trockenheit, Fremdkörpergefühle, Verschleimungen, Räusperzwang oder Hustenreiz zu fühlen
  • Ihre Singstimme ist nicht mehr leistungsfähig; Sie haben beim Singen einige der oben genannten Symptome

Zu Beginn der Therapie wird zunächst eine Analyse Ihrer stimmlichen Schwierigkeiten durchgeführt. Auf diesem Wege soll herausgefunden werden, welche Bereiche der Stimme besonders betroffen sind. Daraufhin findet eine Beratung zu einem schonenden Stimmumgang im Alltag statt. Die logopädische Therapie wird dann in der Regel 1-2-mal wöchentlich durchgeführt. In den Therapiesitzungen erlernen Sie dann verschiedene Übungen aus den Bereichen Atmung, Stimme, Wahrnehmung, Körperhaltung und Artikulation. Jeder dieser Übungsbereiche kann eine physiologische Funktion Ihrer Stimme unterstützen. Wie Sie im häuslichen Umfeld Ihre Stimme trainieren können, werden Sie ebenfalls während der Therapieeinheiten instruiert.

Stimmdesign für Trans*, Inter*, Queer

In der Stimmtherapie lernen Sie auf eine gesunde Art und Weise,
den Stimmklang zu entwickeln, der am besten zu Ihnen passt.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Faszialisparese

Eine Fazialisparese ist eine halbseitige Gesichtslähmung, die nach Schlaganfällen, Kopfverletzungen oder durch Viren entstehen kann. Besonders häufig tritt sie jedoch auch mit unbekannter Ursache auf. Oft äußert sich diese mit einseitig hängenden Mundwinkeln, einem verzerrten Gesichtsausdruck und Schwierigkeiten beim Sprechen. Des Weiteren kann man oft eine Unbeweglichkeit der Augenbrauen und einen unvollständigen Lidschluss feststellen. Sollte eine Gesichtslähmung auftreten, ist es wichtig, möglichst rasch mit der Behandlung dieser zu beginnen. In der Logopädie werden dabei die betroffenen Nerven mit verschiedenen Mitteln stimuliert und Muskelübungen durchgeführt. Dies soll die Beweglichkeit der Muskeln wieder verbessern sowie die verlorene Empfindlichkeit in den betroffenen Bereichen wiederherstellen.

Stottern

Wer stottert bleibt beim Sprechen immer wieder unwillkürlich hängen. Dies äußert sich in längeren Sprechpausen oder beispielsweise Wiederholungen von Silben. In der Stottertherapie erlernen Sie verschiedene Sprech- und Atemtechniken, um zu einer flüssigeren Sprechweise zu gelangen. Des Weiteren geht es jedoch auch darum, mit möglichen Sprechängsten zurechtzukommen und eigene Vermeidestrategien oder Begleitsymptomatiken (wie häufiges blinzeln, schwitzen…) zu erkennen und abzubauen. Auf diese Weise sollen demzufolge Sprechanstrengungen und Ängste verringert werden.

Neben logopädischen Behandlungen bieten wir auch Ergotherapie für Kinder in Berlin Charlottenburg an. Näheres finden Sie auf der Webseite unserer Praxis für Ergotherapie!